Gläubige sind vor Grundlegung der Welt erwählt. Dieser Gedanke ist das Herz der Lehre vom Ausharren: Gott hält sein Eigentum fest, er gibt es niemals mehr aus seiner allmächtigen Hand.


Diejenigen die echten Glauben besitzen, können diesen Glauben niemals völlig verlieren. Gott wird es nicht zulassen, dass diejenigen, welchen er selbst wahren Glauben gegeben hat, von diesem Glauben wieder abfallen. Wahre Gläubige harren nicht aufgrund ihrer eigenen Stärke aus, sondern aufgrund der unwandelbaren Gnade Gottes. Sie sind von neuem geboren, leben in Christus und werden vom Heiligen Geist fortwährend geheiligt.

Gläubige können allerdings nur in der Kraft Gottes ausharren. Wären sie ganz sich selbst und ihrer eigenen Kraft überlassen, dann würden sie unvermeidlich abfallen und verloren gehen. Gott wird das jedoch nicht erlauben, weil sie sein Eigentum sind. Sie waren vor Grundlegung der Welt erwählt. Dieser Gedanke ist das Herz der Lehre vom Ausharren: Gott hält sein Eigentum fest, er gibt es niemals mehr aus seiner allmächtigen Hand.

 

Eph 1,4: „… wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe.“

Rö 8,29: „Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

 

Der Begriff des Ausharrens impliziert im Gegensatz zu dem Begriff der Bewahrung eine aktive Beteiligung des Gläubigen an dem Prozess, und er bewahrt die Gläubigen vor Trägheit oder geistlicher Passivität. Gläubige werden sogar zum aktiven Ausharren aufgefordert. Gott gibt ihm die Kraft und Fähigkeit dazu, und Gott bewahrt ihn.

 

Mt 10,22: „Und ihr werdet von jedermann gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.

Lk 22,31-32+62: „Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder! (..) Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

 

Obwohl Petrus im Sinne seiner Treue zum Herrn glaubenslos wurde, so verlor er dennoch nicht völlig und endgültig seinen rettenden Glauben an den Messias. Er hatte das Wort Christi gehört und dem Vater geglaubt, also kam er nicht in das Gericht, sondern war für immer in das ewige Leben übergegangen. Das ewige Leben ist mit allen weiteren Aspekten des Heils untrennbar verbunden: Wirksame Berufung, Neugeburt, Bekehrung, Glaube, Buße, Rechtfertigung, Heiligung und eben auch Ausharren und Verherrlichung in der Auferstehung. Gott wird das Werk, das er in jedem Gläubigen begonnen hat, auch bis zum Ende ausführen, er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Er wird jeden Gläubigen hineinretten in sein ewiges Reich, und zwar wird er sie ganz erretten mit dem auferstandenen Herrlichkeitsleib und den Seelen.

Christus selbst verwendet sich für uns durch Gebet und Flehen zum Vater. Er will, dass wir seine Herrlichkeit sehen, dort wo er ist. Wir haben in ihm einen festen Anker für unsere Seelen, welcher bis ins Heiligtum hineinreicht. Nicht nur ist im Himmel ein unverwelkliches ewiges Erbteil für uns aufbewahrt, sondern wir selbst sind auch für den Antritt dieses Erbes aufbewahrt. Die Allmacht Gottes, die Macht über das gesamte Universum, bewahrt uns pausenlos. Gott gibt uns den Glauben, und auch die Fähigkeit, selbst in diesem Glauben auszuharren bis ans Ende.

 

Joh 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“

Joh 6,37-39: „Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag.“

Joh 10,27-28: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“

Joh 17, 24: „Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“

Rö 8, 38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“

Eph 1,13-14: „In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.“

1Pe 2,5: „… so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Off 21,2: „Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.

 

Man könnte meinen, dass diese völlige Bewahrung den Gläubigen sorglos machen und in Trägheit verfallen lassen könne. Das ist jedoch nicht der Fall. Alle wahren Gläubigen haben den Heiligen Geist, und sie gehorchen normalerweise den Geboten des geschriebenen Wortes, welche sie erkannt haben. Der tote Geist des Verlorenen ist nicht sensibel für das Wort, der neugeborene und neugeschaffene Geist des Gläubigen sehr wohl, und er hat auch noch zusätzlich den Heiligen Geist bei sich. Genau das ist der Grund dafür, dass das Wort Gottes auch eine Reihe von ernsten Warnungen für die Gläubigen enthält. Die Verlorenen machen sich nichts aus diesen Warnungen, die Gläubigen hingegen nehmen sie ernst.

Es ist wie auf einer steilen unbefestigten Bergstraße: ein Warnschild vor Steinschlag oder vor Absturz in einer gefährlichen und unbefestigten Kurve wird von dem vernünftigen und aufmerksamen Fahrer beachtet werden. Er wird genau aufpassen, um keinen Steinschlag zu erleiden, und um nicht mit überhöhter Geschwindigkeit in einer gefährlichen Kurve in den Abgrund zu rasen. Der vernünftige Bergsteiger wird die Warnhinweise beachten und die richtige Ausrüstung mitführen, um sich nicht in eine Absturzgefahr zu bringen. Genauso wird der Heilige Geist den Gläubigen dazu leiten, die Warnhinweise und Wegleitungen der Schrift zu beachten. Auch Gottes züchtigende Maßnahmen können diese bewahrende Funktion ausüben. Der Gläubige widersteht in der Kraft des ihm gegebenen Heiligen Geistes der Sünde und den Regungen seines Fleisches, weil er Gott immer mehr gefallen möchte und weil er nach Heiligung in seinem Leben strebt. Der Heilige Geist selbst ist es, der den Gläubigen heiligt, indem er die Frucht des Geistes hervorbringt und wachsen lässt.

 

Mt 10,22: „Und ihr werdet von jedermann gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.“

Joh 15,5: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“

Apg 27,22+31: „Doch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird das Leben verlieren, nur das Schiff wird untergehen! (…) sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden!“ (hier das Christenleben im Bild der Schiffsreise des Paulus)

1Kor 10,12: „Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“

Hebr 2,1: „Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten.“

Hebr 3,14: „Denn wir haben Anteil an Christus bekommen, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis ans Ende standhaft festhalten, …“

2Pe 3,17-18: „Ihr aber, Geliebte, da ihr dies im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch die Verführung der Frevler mit fortgerissen werdet und euren eigenen festen Stand verliert! Wachst dagegen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm sei die Ehre, sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit! Amen.“

Off 2,10: „Fürchte nichts von dem, was du erleiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben!“

Off 3,11: „Siehe, ich komme bald; halte fest, was du hast, damit [dir] niemand deine Krone nehme!“

 

Das Problem einer nur zeitweiligen und nicht echten Bekehrung wurde bereits besprochen. Es gibt auch heute in den Gemeinden unechte Gläubige, es wird bis zum Ende Unkraut unter dem Weizen geben.

 

Mt 3,12: „Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.

Lk 8,13: „Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab.“

Joh 15,2: „Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.“

2Tim 3,5: „… dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab!“

1Joh 2,19: „Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.“

Off 2,2: „Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt;“

Off 3,1: „Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist doch tot.“

 

Gal 5,4: „Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen!“ Paulus behandelt hier nicht die Frage, ob wahre Gläubige wieder von der Gnade Gottes getrennt werden und verloren gehen können, sondern er redet darüber, das Gläubige in ihrer Praxis aus der Rechtfertigung durch Glauben wieder zurückfallen in einen Versuch, aus Gesetzeswerken gerechtfertigt zu werden. Solche Gläubige sind aus der Rechtfertigung durch Gnade herausgefallen, und sie müssen wieder zurückkehren von einem Leben aus Gesetzeswerken zu einem Leben unter der Gnade. Ihre Lebenspraxis ist schief geworden und stimmt nicht mehr mit dem Ratschluss Gottes überein. Das heißt jedoch nicht, dass diese Galater auf ewig verloren waren.

1Tim 4,1+6,10: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden (…) Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.“ Hier geht es um solche, die aus unterschiedlichen Gründen in ihrer Lebenspraxis von der geltenden biblischen Glaubenslehre abgefallen sind. Das könnte natürlich auch bedeuten, dass sie niemals von neuem geboren waren.

Joh 17,12: „Als ich bei ihnen in der Welt war, bewahrte ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verlorengegangen als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde.“ Hier ist eine bestimmte Person gemeint, nämlich Judas Iskariot. Der Verrat des Judas war für den Herrn keine Überraschung; dennoch schmerzte es den Herrn sehr in dem Augenblick, als er geschah. Judas ging unwiederbringlich verloren, er war der Sohn des Verderbens.

 

Joh 6,64: „Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.“

 

Hebr 6,4-6: „Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!“ Diese Schriftstelle ist sehr unterschiedlich interpretiert worden. Bei den betreffenden Personen wird jedoch im Text kein Glaube erwähnt. Es wird von ihnen nicht gesagt, sie seien wiedergeboren, geheiligt, oder Söhne Gottes. In 6,8 werden sie mit einem Land verglichen, welches nur Dornen und Disteln hervorbringt (ein Bild für die Sünde). Sie werden von wahren Gläubigen wie folgt unterschieden: Der Autor sagt zu den wahren Gläubigen, dass er bei ihnen von besseren Dingen überzeugt ist; er schreibt den Gläubigen in 6,10 echte Nächstenliebe zu; den Abgefallenen gesteht er kein solches Liebeswerk zu; er versichert seine Leser ihrer Bewahrung im Glauben aufgrund der Gerechtigkeit Gottes in Christus und aufgrund des Ratschlusses Gottes (6,17-18), auch wenn diese Bewahrung nicht unabhängig von ihrem eigenen Eifer sein wird (6,12).

Deswegen kann für wahre Gläubige auch keine Erneuerung ihrer rettenden Buße und Umkehr geschehen, welche ja nur einmal in ihrem Leben geschehen ist. Eine Erneuerung zur Buße, welche dazu auch noch als unmöglich bezeichnet wird, kann nur auf solche zutreffen, welche sich irgendwann einmal nur scheinbar bekehrt haben und eine Zeitlang äußerlich nachgefolgt sind. Sie standen äußerlich unter dem Einfluss der Mitchristen und des Wortes Gottes in einer gesegneten Atmosphäre, haben dann aber irgendwann in unumkehrbarer Weise ihre Scheinbekehrung verworfen und sind völlig abgefallen. Sie haben die himmlische Gabe geschmeckt und sie nach einiger Zeit ausgespien. Sie waren Teilhaber der Wirkungen des Heiligen Geistes, haben diese aber irgendwann vollständig verworfen und somit die unvergebbare Sünde begangen. Sie haben das Gute als böse und das Böse als gut bezeichnet, indem sie sich selbst für weise hielten. Sie haben den Geist der Gnade geschmäht. Sie sind verloren und können nicht wiederhergestellt oder gerettet werden. Aber wie bereits erwähnt wurde diese Schriftstelle sehr unterschiedlich interpretiert. Wir sollten sie also nicht vorschnell auf bestimmte Personen anwenden.

 

Mt 7,22-23: „Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!“

Mt 12,31-32: „Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.“

Lk 8,13: „Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung fallen sie ab.“

Hebr 3,12: „Habt acht, ihr Brüder, dass nicht in einem von euch ein böses, ungläubiges Herz sei, das im Begriff ist, von dem lebendigen Gott abzufallen!“

Hebr 10,29: „… wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?“

2Pe 2,20-21: „Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste. Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.“

 

Die Dordrechter Erklärung sagt in Artikel 4: Gott, der reich ist an Gnade nach seinem unveränderlichen Ratschluss der Erwählung, nimmt den Heiligen Geist nicht völlig von seinen Erwählten hinweg, auch dann nicht, wenn sie schwer straucheln. Auch lässt er sie nicht so tief fallen, dass sie die Gnade der Annahme als Söhne und den Zustand der Rechtfertigung verspielen, dass sie die Sünde zum Tode begehen (die Sünde wider den Heiligen Geist), und sich selbst in völliger Gottverlassenheit in das ewige Verderben stürzen.

Artikel 7: So ist es nicht durch eigenes Verdienst oder Kraft, sondern durch Gottes unverdiente Gnade, dass sie (die wahren Gläubigen) weder den Glauben und die Gnade vollständig verspielen, noch in ihrem Abfall bis zum Ende verharren und verloren gehen. Im Blick auf sie selbst könnte dies nicht nur leicht geschehen, sondern es würde ganz zweifellos so geschehen; im Hinblick auf Gott jedoch kann es nicht geschehen, denn sein Plan ist unveränderlich, seine Verheißung kann nicht versagen, die Berufung gemäß seinem Ratschluss ist unwiderruflich, das Verdienst Christi wie auch seine Vermittlung und seine Bewahrung können nicht ungeschehen gemacht werden, und die Versiegelung mit dem Heiligen Geist kann weder entwertet noch ausgelöscht werden.

Artikel 12 und 13: Diese Zusicherung des Ausharrens ist jedoch weit davon entfernt, wahre Gläubige stolz und selbstsicher im fleischlichen Sinn zu machen, sondern sie ist vielmehr die wahre Wurzel für Demut, kindliche Gottesfurcht, echte Gottseligkeit, Ausharren in jedem Konflikt, ernstliches Gebet, Standfestigkeit im Tragen des Kreuzes, Bekenntnis der Wahrheit und tiefgegründete Freude in Gott. Das Nachsinnen über diese Segnung führt zu einer ernsthaften und beständigen Lebenshaltung der Danksagung und der guten Werke, wie es auch durch das Zeugnis der Schrift und durch das Beispiel der Heiligen offensichtlich ist. Ebenso bringt das erneuerte Vertrauen auf das Ausharren keine Immoralität oder einen Mangel an Streben nach Gottseligkeit in denen hervor, welche nach einem Fall wieder auf die Füße gestellt worden sind, sondern es erzeugt vielmehr ein verstärktes Streben danach, sorgfältig auf die Wege des Herrn zu achten, welche er schon zuvor bereitet hat.

Die Lehre vom Ausharren der wahren Gläubigen ist sowohl ein Trost als auch eine Herausforderung. Die Herausforderung ist jedoch auf dem Trost gegründet. Gott wird uns befähigen, bis zum Ende auszuharren. Und so ruhen wir in ihm, der uns nicht loslassen wird.